Aufgaben der Statistik

1899 werden in einem Schreiben des Regierungsrates die zukünftigen Aufgaben des Statistischen Amtes folgendermassen beschrieben: Es hat «sowohl Vorarbeiten statistischer Natur für gesetzgeberische Vorlagen zu machen, als auch statistische Zusammenstellungen einzelner Vorgänge oder Geschäftsgruppen vorzunehmen.»

Statistik zur Politikunterstützung

Die Themen, mit welchen sich das Statistische Amt dabei befasst, sind von Beginn an stark von den aktuellen politischen Fragestellungen geprägt und haben sich kontinuierlich erweitert:

  • So löste die soziale Frage Anfang des 20. Jahrhunderts Statistiken und Berichte zur Arbeitslosigkeit und zur Preisentwicklung aus.
  • Weil die Wohnungspolitik damals als Aufgabe kommunaler Sozialpolitik verstanden wurde, lag ein weiterer Schwerpunkt bei einer detaillierten Bau- und Wohnungsstatistik.
  • Später kamen Verkehrs- und Frauenfragen hinzu und mit dem Rückgang der Bevölkerungszahl seit Beginn der 70er-Jahre war das Thema Abwanderung aktuell.

Ab Mitte der 1990er-Jahre Übernahme zusätzlicher Aufgaben

Ab Mitte der 1990er-Jahre bekommt die Statistik eine neue Zielrichtung:

  • Wie zu Beginn des Jahrhunderts verlangen vermehrt Interessensgruppen Daten, die eine eigene Bewertung verschiedener Sachlagen zulassen.
  • Unter dem Schlagwort New Public Management (NPM) wird von Politik und Öffentlichkeit von staatlichen Stellen ein verstärktes Kundenbewusstsein und mehr unternehmerischer Geist verlangt.
  • Es soll für den Bürger leichter nachvollziehbar sein, was mit den Steuergeldern passiert.  Zur Überprüfung von Zielen kann Statistik massgeblich beitragen.
  • Es entsteht ein neuer Bereich «Monitoring und Controlling».
  • Seit 1998 erhält das Amt zusätzlich die Aufgabe vom Regierungsrat, regelmässig Bevölkerungsbefragungen durchzuführen.

Heute formuliert das Statistische Amt seine Aufgaben folgendermassen: «Die Statistik bildet aktuelle Zustände ab, macht Entwicklungen sichtbar, dient der Planung, Entscheidvorbereitung und der Evaluation von Massnahmen und dokumentiert die Zustände für spätere Generationen.»